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Journalismus aus zweiter Hand

Von Zeit zu Zeit lamentiere ich darüber, dass es in Deutschland noch zu wenige Watchblogs gibt. Aber vielleicht muss man nur ein bisschen genauer hinsehen. Hier ist zum Beispiel ein kleiner Beitrag, wie ich ihn mir wünsche: Eher beiläufig nimmt Autor Doug Merrill eine Autorin der FAZ für ihre selten selbst recherchierten, dafür aber oft umso tendenziöseren USA-Berichte aufs Korn. Erschienen beim kenntnisreichen Weblog A Fistful of Euros, das ich schon bei anderer Gelegenheit gepriesen habe.

Schön auch, dass in den Leserbriefen ein weiteres Stück fälliger Medienschelte stattfindet: Es geht um den wöchentlichen Ideenklau beim Economist, der sich durch die gesamte deutsche Presselandschaft zu ziehen scheint. Mir ist das Phänomen besonders beim SPIEGEL aufgefallen. Ich stelle mir dort immer eine besondere Taskforce vor, die am Donnerstag die Economist Website zu prüfen hat, um noch rechtzeitig zum freitäglichen Redaktionsschluss an der Brandstwiete die eine oder andere Geisteslücke zu füllen.

Comments

Der gedruckte Spiegel klaute, äh, die Redaktion des gedruckten Spiegels ließ sich schon zu Beginn der 90er Jahre kräftigst vom gedruckten Economist "inspirieren". Damals erschienen dann die entsprechenden Spiegel-Artikel allerdings noch mit einer etwa ein- bis zweiwöchigen Verzögerung.

Da komm ich mir ja geradezu als Avantgarde der Journalistischen Zunft vor, nur mit dem Unterschied, dass ich Economist-Artikel nicht rezikliere sondern meistens gleich direkt verlinke...
;-)

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